Kommunales Wasserkraftwerk Theuern Amberg-Sulzbach/Theuern. „Wenn der Landkreis Amberg-Sulzbach eines seiner zentralen Ziele - eine umweltfreundliche Energiewende bis 2020 - erfüllen will, kann man das Thema Windkraftanlagen nicht so stiefmütterlich behandeln, wie dies im Regionalen Planungsverband derzeit der Fall ist, stellte Fraktionsvorsitzender Josef Flierl im Rahmen einer Sitzung der SPD-Kreistagsfraktion in Theuern fest.
Dabei ließen sich die SPD-Kreisräte zu Beginn der Veranstaltung das gemeindeeigene Wasserkraftwerk in Theuern durch Ersten Bürgermeister und Kreisrat Richard Gaßner erläutern. Durch die Anlage werden im Jahr rund 250.000 kWh in das Netz eingespeist.
Für vernünftigen Energiemix
In der Gemeinde Kümmersbruck würden noch weitere regenerative Anlagen, wie Biomasse- oder Photovoltaikanlagen betrieben; entscheidend sei ein vernünftiger Energiemix, betonte Richard Gaßner. Was für die Bayerischen Landkreise bei der Energiewende wichtig ist, wurde im Anschluss diskutiert. Josef Flierl machte darauf aufmerksam, dass die Ausgangslage innerhalb der Bundesländer schwierig sei, weil Bayern mit einem Anteil von rund 60 Prozent den meisten Atomstrom produziere. Das größte Potenzial bei der Energiewende habe Windkraft, dass künftig mit über 20 Prozent des Strombedarfs den größten Anteil am Energiemix liefern soll.
Höchstes Potential hat Windkraft
Bislang betrage der Anteil in Bayern allerdings nur 0,6 Prozent und sei damit im Vergleich mit den anderen Bundesländern weit unterdurchschnittlich entwickelt. Wenn sich die Position des Vorsitzenden Simon Wittmann durchsetzen würde, bedeute dies, dass Bayern von einem Stromexportland zu einem Stromimportland würde. Damit einhergehend würde darauf verzichtet, Wertschöpfung vor Ort zu halten und wenn möglich zu mehren. „Das ist gerade für die von Abwanderung geplagten Oberpfälzer Gemeinden und Landkreise so wenig erstrebenswert, wie einen Kropf“, betonte Flierl. Kreisrat Günter Amann sprach sich in diesem Zusammenhang dafür aus, den Bezug von „Grünen Strom“ bereits vor dem Auslaufen der aktuellen Verträge auf eine neue Basis zu stellen. Hier sollte der Kreistag Flagge bekennen, was ihm aktiver Umweltschutz wirklich wert sei.