SPD-Fraktion zum Thema Windkraft Amberg-Sulzbach/Ensdorf. „Das Zentrum für Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit (ZEN) ist ein wichtiger Baustein für die Umsetzung regionaler Umweltpolitik und wird deshalb in der SPD-Kreistagsfraktion immer einen Unterstützer finden“, stellte Fraktionsvorsitzender Josef Flierl bei einem Informationsgespräch in Ensdorf fest.
Fit für die Energiewende
ZEN-Vorstandsvorsitzender Karl Müller erläuterte den Kreisräten dabei die vielen Aktivitäten des Vereins. So würden derzeit alle Stadt- und -Gemeinderäte der Region zu einem Seminar „Fit für die Energiewende“ eingeladen. Diese hätten darüber zu entscheiden, in ob und in welcher Weise die Kommunen selbst zu Energieerzeugern werden. Dabei wäre es wichtig, die rechtlichen und planerischen Voraussetzungen zu kennen und umzusetzen. Durch lokale Energieanlagen könnte zusätzliche Wertschöpfung erzielt und Steuereinnahmen und Arbeitsplätze vor Ort geschaffen und erhalten werden, führte Karl Müller weiter aus.
Erheblichen Kaufkraftverlust stoppen
ZEN habe errechnet, dass der Kaufkraftverlust für Energie in der Region Amberg-Sulzbach pro Jahr 298 Millionen Euro betrage. Er beklagte dabei auch, dass der Freistaat Bayern monetär bislang nichts dazu beigetragen hätte, um regenerative Energieformen auf den Weg zu bringen; dies sei vielmehr der Erfolg einiger Pioniere. Dabei würden die Akteure des ZEN seit 2009 durch den Landkreis Amberg-Sulzbach finanziell unterstützt. Fraktionsvorsitzender Josef Flierl bedauerte in diesen Zusammenhang, dass die „Zukunftsagentur Plus“ als interkommunale Entwicklungsgesellschaft nicht mehr vorhanden sei. Die SPD-Kreistagsfraktion halte es jedenfalls für dringend notwendig, ein regionales Planungskonzept „Energie“ unter Federführung des Landkreises und der Einbindung aller kreisangehörigen Gemeinden zu erstellen. Dazu sei die Stelle der Wirtschaftsförderung beim Landratsamt, trotz hervorragender Arbeit, schon personell auf Dauer sicher nicht in der Lage.
Neue Stabsstelle im Landkreis notwendig
Deshalb gelte es hier neue Strukturen zu schaffen und auf dieser Basis auch mit der Stadt Amberg ins Gespräch zu kommen. Primär ginge es darum, Energie in der Region zu erzeugen, zum Beispiel durch Windkraft und diese über ein gemeinsames „Energiewerk“ direkt an die Bürger zu verkaufen, um die Preispolitik der großen Energieversorgungsunternehmen zu durchbrechen, sagte Josef Flierl.