Zum derzeit diskutierten Thema „Demographisches Wohnen in Kümmersbruck“ entschloss sich die Vorstandschaft des SPD Ortsvereins Haselmühl-Kümmersbruck mit ihrem Vorsitzenden Markus Bayer, das Wallmenichhaus in Amberg zu besuchen, um sich Ratschläge und Hintergrundinformationen aus 1. Hand zu besorgen.
Bei der Führung am 11.08.2015 wurde von Oberin Brigitte Wedemeyer und Heimleiterin Tatjana Richter sowohl die Geschichte der Schwesternschaft Wallmenichhaus als auch die Planung und Organisation der betreuten Wohneinrichtung „Wallmenichhaus“ umfassend behandelt. Das Wallmenichhaus verfügt über 10 betreute Wohneinheiten.
Man wolle ein seniorengerechtes Wohnen anbieten, bei dem man „Leistungen dazu buchen kann“ so die Heimleiterin. Menschen, die seniorengerechtes Wohnen in Anspruch nehmen, möchten nicht nur barrierefrei wohnen sondern auch verschiedene Leistungen, wie z.B. hauswirtschaftliche Versorgung, „Essen auf Rädern“ dazu buchen können. Diese Sicherheit im Hinblick auf Versorgung müsse gewährleistet sein. Bei solchen Wohnanlagen gehört eine Auswahl von ambulanter, stationärer und Teilzeitpflege bestenfalls dazu.
Betreute Wohneinrichtungen sollen nicht das Gefühl eines Altenheimes vermitteln, erläuterte Heimleiterin Tatjana Richter anschaulich, wobei die unmittelbare Nähe zu einem Altenheim jedoch geradezu perfekt ist, da eine Vielfalt von Dienstleistungen ( Pflege, Küche, usw.) gemeinsam genutzt werden können.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sei die Eigentumsform. Mietwohnungen ist hier auf jeden Fall der Vorzug vor Eigentumswohnungen zu geben, da es sonst, aufgrund Verkäufen und Erbschaften mittelfristig zu einer Mischbelegung kommt, und eine Nutzung als reine „betreute Wohneinrichtung“ nicht mehr gewährleistet ist, betont Oberin Wedemeyer.
Baut eine Stadt oder Gemeinde eine solche Einrichtung wäre ein Generalmieter notwendig, der sich sowohl um die Vermietung der Wohnungen, als auch um die Vergabe der Dienstleistungen kümmert. Wichtig sei außerdem ein guter Architekt, der sich auch in der Praxis auskennt. Es muss u. a. der Wendekreis für Rollstühle und die Alltagstauglichkeit im Auge behalten werden. Sparen am falschen Ort müsse im Nachhinein teuer wieder eingebaut werden, wiederholte Oberin Wedemeyer mehrfach.
Dank der ausführlichen Informationen von Oberin Wedemeyer und Frau Richter konnte sich die SPD Vorstandschaft ein gutes Bild von einer gelungenen Umsetzung von „Betreutem Wohnen“ machen.
„Ein sehr gutes Beispiel, welches auch als Vorbild für Kümmersbruck dienen kann“, resümierte Markus Bayer. „Wir nehmen viele wertvolle Ideen mit“ Die SPD Fraktion wird alles dafür tun, ein ähnliches Konzept auch in Kümmersbruck umzusetzen.